Hammerschloss Hirschbach

Sanierung

Das Hammerschloss Hirschbach war 2004 aufgrund massiver statischer Schäden einsturz­gefährdet.

In 2004 wurden erste Untersuchungen durchgeführt, um das Ausmaß der Schäden und den historischen Bestand festzustellen. Zudem erfolgte ein Rückbau der nachträglichen Einbauten sowie ein Abriß diverser Nebengebäude; von 2008 bis 2014 erfolgte dann eine vollumfängliche Sanierung des Gebäudes sowie von 2013 bis 2015 eine Neugestaltung der Außenanlagen.

Die Fassadengestaltung sowie die Restaurierung vieler Innenräume orientiert sich an dem spätgotischen Befund von 1555 (Wiederaufbau nach dem 2. Markgrafenkrieg). Die barocken Überformungen (Umgestaltung der Fenster, Spindeltreppe, Stuckdecke, Rocaille-Malerei etc.) wurden belassen und instandgesetzt.

Bei der Baumaßnahme wurden die folgenden Ziele verfolgt:

  • Sicherung und Restaurierung der vorhandenen historischen Substanz
  • Falls nötig: Ergänzung durch moderne architektonische Elemente
  • Einbau einer modernen Haustechnik sowie umfassender Brandschutzmaßnahmen

Die statischen Schäden der Nordfassade erforderten von 2007 bis 2009 eine Notsicherung durch abstützende Balken, da akute Einsturzgefahr bestand. Diese Schäden wurden vor allem durch schadhafte Balkenköpfe sowie durch falsche Lastableitungen des Daches (hervorgerufen durch Holzschäden und Umbaumaßnahmen) verursacht.

Der durchgehende Riß an der Nord-West-Ecke zeigt, daß sich die Westfassade aus Bruchsteinmauerwerk vom Gebäude löste.

Diese Schäden traten bereits im 18. / 19. Jahrhundert auf; seinerzeit wurde im Gebäudeinneren ein „Gürtel“ aus geschmiedetem Eisen verlegt, der das Gebäude stabilisieren sollte. Im Zug der Sanierungsmaßnahmen wurde die Westfassade durch 3 mit Kernbohrung eingebrachte Ankerstangen mit dem übrigen Gebäude wieder fest verbunden.

Vorher / Nachher

Vor der Sanierung war das Gebäude einsturzgefährdet, so daß Notsicherungen angebracht werden mußten. Das Fachwerk wurde bereits um ca. 1720 verputzt; 1975 wurde das Gebäude komplett mit einem zeitgemäßen Betonspritzputz versehen. Gut sichtbar sind an der Ostfassade die Spuren diverser Anbauten, die ab 2007 zurückgebaut wurden.

Das Bild zeigt die Fassade nach Abschluß der Sanierungsmaßnahmen in 2015. Die Fassadengestaltung orientiert sich an den Befunden des Zustandes um 1555. Die Verputzung der beiden Erdgeschosse erfolgte mit Romanzementputz, die Gefache wurden mit Kalkputzen verputzt.

Das Bild zeigt den 1975 gestalteten Eingang – die Nutzung als Gaststätte „Zum Hammerschloß“ schien einen historisierenden Eingang nötig zu machen. Der bauzeitliche Rundbogeneingang war durch eine rechteckige Türgestaltung ersetzt.

Der ursprüngliche Sandsteinrundbogen wurde im Zuge der Sanierung wieder vervollständigt. Die Faschen um Fenster und Türen der Fassade waren bauzeitlich schwarz gefasst, so daß dieser Zustand auch durch die Sanierung wiederhergestellt wurde.

Die Südfassade wurde durch einem im 19. Jahrhundert angebauten Standerker dominiert, der die ursprüngliche Gestalt des Gebäudes nur noch erahnen ließ. Dieser Standerker wurde inklusive massivem Fundament in 2008 komplett zurückgebaut.

Die Südfassade zeigt heute im Wesentlichen das Erscheinungsbild um 1555, das auch auf dem Stich um 1600 sichtbar ist. Eine „neuzeitliche“ Zugabe sind die beiden Dachgauben im Dachgeschoß, die allerdings in traditioneller Holztechnik ausgeführt wurden.

Das Bild zeigt den Saal im 2. Obergeschoß bei Beginn der Sanierung. Gut erkennbar sind die Schäden an der barocken Stuckdecke. Durch einen Wasserschaden wurde eines der vier Decken-Felder komplett zerstört; der Rundbogen im Fenster links wurde im 19. Jahrhundert begradigt.

Der Saal im 2. Obergeschoß wurde im Zuge der Sanierung wieder auf den Zustand um ca. 1720 zurückgeführt; die barocke Decke wurde instandgesetzt und die Türrahmen sowie Fensterbretter nach Befund gefertigt.